Die Klauskirche heißt offiziell Kapelle St. Nikolaus; umgangssprachlich ist sie als „Klauskirchl“ bekannt.
Sie gilt als das älteste Gebäude der Stadt Achern und ist ein wichtiges Wahrzeichen.
Die genaue Gründungszeit der Kapelle ist nicht gesichert. Einige Quellen schätzen, dass der ursprüngliche Bau bereits im 9. oder 10. Jahrhundert liegen könnte.
Urkundlich erscheint sie erstmals in einer Gerichtsordnung von Unterachern aus dem Jahr 1559, in der vom Vogt die Einkünfte der „S. Niclausen capell“ erwähnt werden.
Andere lokale Überlieferungen und Ortschroniken geben das Jahr 1318 als ein Jahr, in dem das Kirchlein urkundlich genannt wurde bzw. alte Quellen dies suggerieren.
Der Grundriss der Kapelle hat sich seit ihrer wesentlichen Bauzeit weitgehend nicht verändert.
Die Außenmauern (insbesondere Nord- und Ostwand, auch Teile der Süd- und Westwand) sind noch in großen Teilen aus der ursprünglichen (oder zumindest sehr alten) Konstruktion erhalten, bis zu den sogenannten „Kämpfern“ (Bereiche über Fenster) und Gewölbeanfängern.
Es gibt einen runden Eckturm, der charakteristisch ist für das Erscheinungsbild der Kapelle.
Hinweise auf ein Kreuzrippengewölbe in Teilen des Innenraums; außerdem Reste von Malerei unter dem heutigen Putz, insbesondere bei den alten Fenstern, die früher wohl größer waren.
Umgestaltung: Das heutige Erscheinungsbild der Kapelle stammt weitgehend aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das heißt, wesentliche Baumaßnahmen und Ausbesserungen prägten sie in dieser Zeit, z. B. Gewölbe, Maße, Fensterformen.
Restaurierungen fanden vor allem in der neueren Zeit statt, unter anderem eine Sanierung in den 1970er Jahren.
Der Bau ist heute erhalten, wird gepflegt, die Öffnungszeiten sind an Markttagen (Dienstag und Samstag) zwischen ca. 11-12 Uhr geöffnet.
Symbolisch trägt das Klauskirchl große Bedeutung: Es ist Wahrzeichen der Stadt Achern und ein sichtbares Zeichen der langen Geschichte, der Kontinuität, des Glaubens und der Verbindung zur Stadt.
Es ranken sich Legenden und Spekulationen um das Alter und die Ursprünge; z. B. dass es vor dem heutigen Bau eine ältere Kapelle oder Kulturstätte gegeben haben könnte. Allerdings gibt es keine gesicherten Urkunden, die vor dem 13./14. Jh. liegen.
Fenster & Wandbereiche: Unter dem heutigen Putz findet man Reste von Malereien, die darauf hindeuten, dass die Fenster früher größer dimensioniert waren, eventuell mehr Licht ins Innere ließen.
Lavabo: In der Ostwand befindet sich ein Lavabo (ein Wasserbecken zur rituellen Reinigung), was typisch ist für viele Kapellen zur Verwendung bei Gottesdiensten oder liturgischen Handlungen.
Strebewerk außen und Gewölbeanfänge innen deuten auf gotische Bauelemente, sowie auf Bauwissen und Stilmittel, die in der Spätmittelalterzeit (Gothik) üblich waren.
Das Klauskirchl ist mehr als nur ein altes Bauwerk — es verbindet lokale Geschichte, Architektur und religiöses Leben. Die Kapelle spiegelt die Übergänge zwischen Frühmittelalter, Spätmittelalter und Neuzeit wider: sie wurde mehrfach umgebaut, restauriert und immer wieder Teil des öffentlichen Bildes von Achern.
Durch ihre herausragende Stellung (ältestes Gebäude, Wahrzeichen) ist sie ein essentieller Anker für das historische Gedächtnis der Stadt.